Alles begann in einem Studentenwohnheim in der Erlanger Henkestrasse. Ein zusammengewürfelter Haufen von Studenten verschiedenster Fachrichtungen. Eine Hausgemeinschaft oder ein Zusammengehörigkeitsgefühl gab es dort schon lange nicht mehr, und so wäre es nicht verwunderlich gewesen, wenn wir (wie die meisten unserer Nachbarn) unsere Zeit in der "Henke5" hinter uns gebracht hätten, ohne jemals einander zu begegnen, wenn da nicht...
...ja, wenn da nicht eine kleine eingeschworene Gemeinschaft auf einem Stockwerk ihre Leidenschaft für Netzwerk-Spiele (besonders die so viel zitierten und kritisierten "Shooter", oder polemisch "Killerspiele") entdeckt hätte. Im Haus selbst gab es kein fest-installiertes Netz, wie das inzwischen in den meisten Wohnheimen üblich ist, und die Zeit, wo man mit DSL-Flatrates mit der ganzen Welt verbunden sein konnte, war noch nicht gekommen
So wurde improvisiert: Ein BNC-Kabel in der Dachrinne, bei jedem Zimmerfenster ein T-Stück. Ob so etwas funktioniert? Natürlich nicht, das Netz hatte ständig Macken, und so können wir es nicht wirklich zur Nachahmung empfehlen. Der positive Effekt war jedoch, daß man durch das Herumgerenne bei der Fehlersuche mit der Zeit die Leute hinter den IP-Adressen sehr gut kennenlernte.
Mit der Zeit stiessen neue Leute zu unserem kleinen verschworenen Kreis. Häufig waren Gäste zu Besuch, sodass unser Freundeskreis ständig wuchs. Vermutlich sind wir der lebende Beweis dafür, dass Computerspielen eben nicht immer einsam macht.
Als unser Netzwerk dann schließch über eine Internet-Anbindung verfügte, gab es die erste Homepage: h5network.de war geboren.
Derweil übten wir unssere spielerischen Qualitäten nun auch auf Internet-Servern und gründeten einen Quake3-UT-Clan mit dem Motto "No camping - keep moving!" (eine automatisierte Aufforderung für Bewegungsmuffel aus der Quake2-Zeit)
Inzwischen haben uns unsere weiteren Lebenswege auseinander geführt. Einige H5ler wohnen oder arbeiten nach wie vor in Erlangen, viele sind in andere Städte abgewandert. Trozdem treffen wir uns regelmäßig, unternehmen viel zusammen und die eine oder andere Lan-Party in der GH31-WG von Jörg und Andi beweisen, dass Shooter-Spielen wie Fahrradfahren ist: Man verlernt es nicht :)